Lässig wie der junge Marlon Brando ziert Mellow Mark aka Mark Schlumberger das Cover vor der Stadt namens Metropolis. Nach Revolution (2002), Sturm (2003) und Das 5te Element (2004) schlägt er einen drastischen Richtungswechsel weg vom HipHop Element und hin zum spanischen Flair ein. Wurde er noch zuletzt als Reggae-Mann in eine Schublade gedrängt, so befreit sich dieser Songwriter Mit „Metropolis“ als Weltreisender und Heimkehrer von Konzerten in Kuba und Spanien. Das hat offensichtlich auch Spuren hinterlassen. Entspannt und getragen gehen die Songs zur Sache. Die Rastazöpfe von einst sind ab, was bleibt ist ein gereinigtes Ich mit Aussage. Streckenweise klingt es nach Social Club, hier und da ein Einschlag zum Fado, oder auch ein leichter Touch Flamenco würzen diese ausgefallene Produktion mit deutschen Texten. Der Pro-Hit-Titel ist da „Layla“ mit klarem Kalkül feat. Momo Djender. Das geht. Ein besonderes Lob geht an das schöne und umfangreiche Booklet – tolles Artwork mit sämtlichen Texten im Hochglanz Look.
Witzig ist das allemal, was uns Mellow Mark da auftischt. „Havanna“ zeugt von Leichtigkeit und Grenzenlosigkeit. Es ist ein durchaus interessantes Projekt deutsche Texte auf die musikalische Landschaft der Weltmusik zu verfrachten. Freundeskreis lässt grüßen. Das klingt unbeschwert und ein bischen nach Urlaub. Genau das richtige um mit seiner Süßen auf dem Balkon ein Getränk der Wahl zum Sonnenuntergang zu nehmen. „Katz und Maus“ oder „Croisants & Cafe“ vertiefen dieses Feeling. Diese CD ist etwas für Romantiker, weniger für die breite Masse. Der Titelsong „Metropolis“ hingegen versucht kommerziell zu bedienen. Vielleicht jedoch ist Mellow Mark der Erfinder einer neuen Musikrichtung: Latino Pop mit deutschem Akzent.
1. Metropolis 2. Herbst 3. Layla 4. Croisants & Cafe 5. Winter 6. Havana 7. Katz und Maus 8. Inshalla 9. Manchmal 10. Zahltag 11. Metropolis (Reprise) 12. Herzschlag Release 10.08.2007, Grove Attack, Homeground Rec.Tweet