Schrottgrenze – „Schrottism“

Schrottgrenze - Schrottism Schrottgrenze sagt es selber: „Künstler muss schön sein“. Dagegen versuchen sie sich aufzulehnen. Das auch musikalisch möglichst vielfältig und experimentell. Dabei soll es auch noch indipendent klingen und stückweise noch multilingual. Was aber will uns der Künstler damit sagen? Das Rad wird hier jedenfalls nicht neu erfunden und mit Blick auf den Mikrokosmos ist auch keine eigene Identität zu finden. Einzig und allein unterscheidet sich dieser punkig intellektuelle Versuch von anderen Durchschnittlichkeiten durch das Sounddesign von Produzent Peta Devlin (u.a. Die Sterne) und ebenfalls Produzent Tobias Levin (Tocotronic). Bei „Kanari“ jedenfalls entstehen Bilder.

Da sollte ich mir mehr von versprochen haben, hatte doch das letzte Album „Chateau Schrottgrenze“ durchaus charakterhafte Züge und genug Ansätze für mehr. Ein geiler Sound allein schafft noch kein Erlebnis jedenfalls. Allerdings haben die Songs reisserische Titel wie „Jesus allein zuhaus“ oder „Judas Maxi Priest“.  Als „die ewigen Patienten“ beschreiben sie sich selbst und das trifft auch den Kern. So auch der Albumtitel „Schrottism“ mit interessantem Artdesign. Aber die Aussage >ich bin Kunst und wer mich nicht versteht, der muss mich nicht verstehen< ist und bleibt bestenfalls nur der auflehnende Aspekt einer Hochschulmatrix, doch es führt nicht weiter. Mal ehrlich, zu welcher Gelegenheit soll ich diese Musik hören?! Vielleicht als Klanginstallation zu Joseph Beuys‘ Honigpumpe.

 1. Judas Maxi Priest
 2. Achtundzwanzig
 3. Künstler muss schön sein
 4. Das neue Wir
 5. Die ewigen Patienten
 6. In Verhältnissen dieser Art
 7. Diese Schmerzen
 8. Jesus allein zuhaus
 9. Hinterland
 10. Schuldizm
 11. In den Zentren
 12. Kanari

release 19.10.2007, Motor Music

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