Wer bislang dachte, Aiden Moffat wäre der versaute Part der schottischen  Indie Trasher „Arab Strap“ dürfte sich nun bestätigt sehen. Wem das  nichts sagt, dem sei z.B. die 2006 VÖ „Ten Years of Tears“ nahegelegt.  Man nehme desperate Toiletten-Schmierereien und verwandle diese in  stilfreie Klangkollagen. Das klingt alles sehr nach Drogen, based in  Glascow. Gut, dennoch ist „I can hear your heart“ nicht einfach nur  schrottiger Schmutz. Denn erstens muss es erlaubt bleiben sich  künstlerisch frei zu bewegen (denn mit Sicherheit würde eine solche  Produktion zu 110% in den U.S. of A. indiziert werden!) und zweitens  kommt es noch immer auf die Definition an. Eindrucksvolle Kostproben  gibt es auf http://www.chemikal.co.uk/icanhearyourheart/
So mutet dieses literarische Hörspiel, mehr eine musikalische Novelle, wie das verschollene Tagebuch eines Charles Bukowski an. Die grobe Marschrichtung bekommt man natürlich mit dem Titel „fuck it“ oder besser noch „cunts“. Sexualität und Hedonismus stehen stets im Vordergrund, und so weist Lucky Pierre – das Alter Ego – gerne darauf hin: «please note that this material is intended for ADULTS ONLY.» Regeln werden hier ignoriert, außer die selbst geschaffenen Werte und Vorstellungen. Wer dann noch zum Abschluss der CD auf die wohl merkwürdigste Version von Bruce Springsteens „Hungry Heart“ stößt, hat zwar schon das Meiste hinter sich, kann sich nun aber dem desillosionierten Treiben dieses eigentümlichen Werkes hingeben. Die Moral der Geschichte kommt nun Mal in jedem Märchen erst zum Schluß.
release 10.02.2008, chemical underground rescordsTweet