Vor zwei Jahren kam das fünfte Studioalbum des bemerkenswerten Mittelalter-Electro-Projekts heraus, und manch einer mag sich gefragt haben, wo die Reise hingeht. Nun wissen wir die Antwort: Ein wenig zurück zu den Wurzeln und doch mit dem Blick nach vorne. Wo das Album „V – Silver Swan“ in epischer Breite durch Fantasiewelten reist, besinnt man sich auf „VI – Translucida“ des eigenen Ursprungs, lassen Syrah und Philipp „Fil“ Groth die Synthesizer wieder mehr für sich sprechen. Sollten auf „Silver Swan“ die elektronischen Elemente möglichst organisch klingen, so nähert sich diesmal das Mittelalterliche dem Elektronischen an.
Klare, durchdringende Klänge und dazu passende Tonsprache, das ist das neue Album. Besonders positiv aufgefallen sind dabei die Stücke „Glacies“, „Sumer“ und „Ludus“ als ausgewogen und tanzbar. Man kann die Füße nur schwerlich stillhalten, geschweige denn die Finger
Auch „Obscure“ ist zwar nicht ausgesprochen tanzbar, macht aber ebenfalls einfach gute Laune.
Mit dem Stück „Passacglia“ wird der Hörer in die schwermütige Welt Antonio Vivaldis entführt und gleichsam wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt
Fazit: Qntal hat es mal wieder geschafft. Man bleibt sich selbst treu und schafft es trotzdem regelmäßig, sich selbst neu zu erfinden. „Translucida“ ist für jeden Fan, insbesondere die der älteren Werke, ein Pflichtkauf. Für mich bleibt nur noch zu erwähnen, dass die sympathische Formation diesen Frühjahr auch wieder auf Tournee geht. Die Daten findet man auf der Website.
release 29.02.2008, DrakkarTweet