Wer die Göttinger in Kraft und Fülle ihres Könnens erleben will, der sollte gleich ohne Umschweife Track No. 5 „Do I“ anspielen. Power and Glory könnte man diese Chemikalie nennen, Sänger Hage spielt androgyn mit den harten Elementen, die progressiven Sounds vom Keyboard sind dabei die trickreiche Substanz der Rock Emulsion. „Nightfalls“ ist wieder so ein Beispiel für Geradeaus Verhalten, ganz im Gegensatz zum melancholischen „High demands“. Dabei sind Seedcake sehr experimentierfreudig. Evolution, ihre fünfte offizielle VÖ zeigt auch die eigene Entwicklung der letzten acht Jahre Bandhistory. Die vier Jungs sind also dabei ihren eigenen Sound zu festigen, alleine der eigentümliche Gesang hat Format und hebt diese Formation von anderen ab.
Sehr schönes Booklet mit allen Texten übrigens, das Cover zeigt ein perfekt getartes Chamelion, das werden wir im musikalischen Zusammenhang als Symbol werten. Verstecken braucht sich diese Produktion deshalb aber noch lange nicht. Es ist das besondere Wechselspiel zwischen Härte, Technik und Atmosphäre was Seedcake auszeichnet. Die nötige Power darf man ihnen dabei ebenfalls nicht absprechen.
Letzten Monat haben Seedcake bereits ein Festival im finnischen Turku gespielt. Vor 1500 Menschen in der Ferne aufzutreten ist durchaus ein Erfolg und Frucht der eigenen langjährigen Arbeit. Was an Contests und Samplern zu spielen war hat die Band seit 2002 stetig mitgenommen. Das, liebe Freunde, ist der Unterschied zu eher nicht engagierten Musikern, die ihrer eigenen Entwicklung hinterher laufen. Evolution ist somit das bewußte Erleben der Band, und das ist auch für jeden hörbar. Bravo!
released 27.06.2008, EigenproduktionTweet