Mit reichlich Pathos und aufgesetztem Stilismus schmettern die Herren Wesselsky und Seibert (aka. Alexx und Pix… vormals Megaherz) den neuen Langspieler auf den Tanzboden. Soundmäßig ist das sehr konsequent, die Texte genrespeziefisch für den potenziellen Selbstmörder und Erimiten abgedunkelter Kellergewölbe. Das macht den Charme aus, klingt aber auch sehr berechnet und konstruiert. Eisbrecher haben den EBM Pfad verlassen, werden massiver und filigraner: „Komm süßer Tod“ ist ein schöner Anspieler, lässt witzige Klänge zucken und hat auch lyrische Momente die glaubhaft sind. „Sünde“ geht als dritte CD deutlich in Richtung Rammstein. das lässt sich schlecht leugnen. „Die Durch Die Hoelle Gehen“ ist ein echter Monster Titel.
„Herzdieb“ zeigt aber eher die Richtung dieser Elektro Rocker. Wo Schönheit und Romantik eine Fusion eingehen sollen, treffen sie auf die Crossoverwelten aus Sound und Härte. Ja ja, das klingt toll. Aber mal ehrlich, langsam geht es mir auf den Keks. Überrascht mich doch mal mit echten Ideen. Abgesehen von einigen Konstrukten die wirklich gut gelungen sind, bleibt der fahle Nebengeschmack von Fake und Abziehbild. O.K. – vielleicht muss das ja so sein, leicht zu durchschauen, vorgespielter Orgasmus und so, aber es muss doch auch möglich sein diese Musikrichtung mit Authentizität und Glaubhaftigkeit zu präsentieren!? Eisbrecher ist für mich noch einige Meilen davon entfernt. Konsequent sind weder die Texte, noch die Sonic Front. Wie gesagt, es gibt ein, zwei Juwelen, der Stein des Weisen liegt jedoch verborgen. Das Problem ist einfach, dass diese Dinge nicht wirklich gelebt sind, sondern nur projeziert. Gestaltet wird es jedoch für die verlohrenen Seelen, die das Glauben. Was bleibt, ist ein nett gestaltetes Abziehbild.
released 22.08.2008, Soulfood MusicTweet