Sie singt wie das All American Girl Ding, bedient sie alle, die Alanis, die Tori auch. So sind auch die sehr gefälligen Kompositionen der Wienerin angelegt, sehr uneuropäisch, eher nordamerikanisch halb dem Country, halb dem neuzeitigen Pop verschrieben. Das lässt „Playful“, die bereits dritte Langspiel CD, natürlich sofort ins Ohr gehen. Die ganze Instrumentierung ist gekonnt auf Mainstream produziert. Besonders gefällig ist die heimliche Single „Still One“. Das könnte genauso gut von Vanessa Carlton an einem ganz gewöhnlichen Tage sein. Ist es aber nicht. Anik Kadinski. Merken!
Trotzdem, die mädchenhafte Art, dieser spezielle High School Touch in der Stimme macht es erst interessant. Selbst wenn es hier und dort zu Verwechselungen kommt. „Dance in the Moolight“, die offizielle Single, ist wieder sehr amerikanisch. Vielseitig, eigenständig und ein wenig tricky wird es da eher bei „Take it All“. Klasse Titel, sehr gelungene Mischung, toller Sound. Alles in Allem wird hier das Rad nicht neu erfunden, handwerklich jedoch ist alles im top grünen Bereich und der Stimme zugeschnitten, so daß diese zur Ausnahme wird. Da ist es eigentlich egal, wo die musikalischen Anleihen herkommen, denn das Rad soll schließlich nur rollen. Stille Töne, seicht und verletzlich, gibt es auch: „Break the Spell“. „Fish“ hingegen setzt wieder auf die üblichen Skater-Logarythmen.
Unterm Strich bleiben jedoch fünf ganz beachtliche Songs mit Hit-Charakter, die ich mir sogar kaufen würde. Das ist ein ganz passabeler Schnitt für eine CD, die auch nicht weh tut wenn man sie nur durchlaufen lässt. Da bleibt nur die Frage, ob der Erfolg auch von der Music Base Wien zu erreichen ist, zumindest was dieses Genre angeht. Am Publikum sollte es jedenfalls nicht liegen. Chart-tauglich auf allen Kanälen!
released 29.08.2008, Pate RecordsTweet