Diese schöne 1992er original „Gibson SG Standard“™ ist in einem beklagenswerten Zustand gewesen: Keinerlei Aufbauten und Elektronik an Bord, doch dafür mit Vorstreichfarbe „übergemüllert“. Es ist einfach nur schade, wenn ein Projekt nicht zu Ende geführt wird und sämtliche Teile verschwinden. Entsprechend wurde neu aufgebaut mit frischen Stimmwirbeln (Tulip chrome), Tune-O-Matic Bridge, Stoptail Piece und Elektrik. Da der Kunde bereits einen coolen gebrauchten „DiMarzio“™ DP102-Pickup mitgeliefert hat, konnte dieser entsprechend verbaut werden. Die 4-adrigen Anschlusskabel haben dann mit einem Push-Pull-Poti die separate Single Coil-Schaltung via Volumen-Regler ermöglicht, da keine weiteren Bohrungen und Bauteile vorgesehen wurden.
Doch wie das oft mit den Schätzen so ist, kaum sind die Saiten auf der Gitarre, da fangen auch schon die Überraschungen an. Massive Störeinstreuungen machten ein komplettes Shielding (Abschirmung durch Metallfolie) nötig, nicht nur im Elektrofach, sondern auch unterhalb des Pickups. Und dann… zack! Es tritt ein Riss am Hals zu Tage, der einfach nur übergepinselt wurde. So kann die Gitarre natürlich nicht die Stimmung halten, weshalb eine anständige Verleimung der Bruchstelle ansteht.
Nun können wir die Saitenlage bestimmen, die Bundreinheit justieren und endlich den Klang begutachten… da es sich allerdings um einen Tonabnehmer für die Halsposition handelt, haben wir mit dem Kunden entschieden den Sound etwas abzudämpfen, da der Höhenanteil ein wenig ätzend und weniger fett daher kam. Mit dem entsprechenden Kondensator kein Problem, so haben wir diese kleine Modifikation noch vorgenommen und den Sound abgerundet. Das rockt jetzt wieder so wie es sein soll, 100% und null Zero.