Review: Vdelli live

Anfang der 1990er spielte der australische Sänger und Gitarrist Michael Vdelli noch mit seinem Vater Basil als „Billy & The Kid“. Ein Teil ihrer Show war es, bekannte Musiker einzuladen, um mit ihnen während ihrer „Wednesday Blues Night“ aufzutreten. Mit dabei:  Schlagzeuger Ric Whittle. Als es jedoch mit der Zeit immer schwieriger wurde mit einer Besetzung von fünf Musikern finanziell zu überleben, beschlossen Michael, Ric und Bassist Roy Daniel das Trio Vdelli zu gründen.

Vdelli konnte sich schnell einen Namen machen und Auftritte im Vorprogramm, u. a. von ZZ Top, B. B. King und Buddy Guy, folgten. Nach mehreren Eigenproduktionen und zahlreichen Tourneen, wurde Vdelli Anfang 2008 vom deutschen Independent–Label Jazzhaus Records unter Vertrag genommen und im April 2009 erschien „Ain’t Bringing Me Down“, produziert von Kevin Shirley (Led Zeppelin, Aerosmith, Iron Maiden u. a.).

Am 1. Juni gab sich das Trio vom fünften Kontinent nun mit dem aktuellen Bassisten Leigh Miller die Ehre einen fantastischen Gig in der „Blues Garage“ Isernhagen bei Hannover zu absolvieren. Bemerkenswert ist ohnehin die Bluesröhre von Sänger Vdelli, die manches Mal an Tom Jones erinnern kann; die Band aber insgesamt ist ein Sahnehäubchen an Präzision und Dynamik. Auch wenn dieses Trio speziell dem Bluesrock verschrieben ist und somit vom außergewöhnlichen Gitarrenspiel Micheal Vdelli´s lebt, so bleibt die Show doch ebenso für den quer konsumierenden Hörer eine Nummer für sich: brilliante Einzelmusiker die als Band schlicht der Hammer sind. Das nächste Konzert sollte man sich deshalb ohne zu zögern gönnen.