Ende des Jahres 2020 verkündete RouteNote noch stolz 500.000 Upload Kunden zu haben, und generell die Nummer Eins unter den Vertriebsportalen in Europa zu sein. Nun, davon abgesehen, dass die größten Anbieter wie ‚TuneCore‘, ‚DistroKid‘ und ‚CD-Baby‘ U.S. amerikanische Digital Vertriebe sind, ist es möglicherweise gar nicht so außergewöhnlich und besonders dies von sich behaupten zu können. Das alles suggeriert jedoch dem unabhängigen Musiker eine gewisse Seriosität, zusammen mit der Darstellung mit über 30 internationalen Partnern führend im Musikvertrieb zu agieren. Auch für Independent Labels wie VINCENT MUSIC HANNOVER ist ein solcher Partner interessant.
Umso schwerer ist der Vertrauensbruch, wenn die automatisch zu generierenden Auszahlungen an den Kunden ausbleiben. Offensichtlich gehört es mittlerweile zum Usus diesen Vertragspunkt zu vernachlässigen, sodass der geneigte RouteNote Kunde gezwungen ist dies beim Support einzufordern – das belegen bereits verschiedene Social Media Beiträge. Hierzu gibt es ein Kontaktformular mit sog. Tickets. Soweit relativ vorbildlich. Relativ deshalb, weil der Kunde seinem Geld hinterher laufen muss. Insbesondere wird das spannend, wenn die zugesicherten 2 Tage Bearbeitungszeit nicht die Worte des eigenen Versprechens wert sind. Mehr noch, außer einer Ticket Nummer gibt es gar keine Reaktion, nur lapidare Automailer, oder lediglich Werbung. So wird das Problem verschleppt, von einem Zahltag zum nächsten (aktuelle Abrechnung, Statistik jeweils am 15. d.M.), und dem Kunden verbleibt nur die Geduld, oder rechtliche Schritte. Wahrscheinlich jedoch nur das Nachsehen.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=6461371080609954&id=100002113784755
In unserem Fall, hätte es spätestens im Dezember 2022 zu einer ersten Auszahlung kommen müssen, da der monatliche Ertrag erst 2,5 Monate später sichtbar wird – mit der Begründung die internationalen Zahlen im System abzugleichen. Herzlich willkommen im digitalen Zeitalter. Angenommen dieser Service würde tatsächlich und systembedingt 14 Tage dauern, so arbeitet RouteNote bereits zwei Monate zinslos mit dem Kapital der Kunden. Reagiert der Vertrieb jedoch gar nicht, so muss der Kunde von krimineller Energie ausgehen, insbesondere wenn wochen- oder monatelang alle diesbezüglichen Anfragen unbeantwortet bleiben und es keine Auszahlungen gibt. Wie man dem Kontostand entnehmen kann, wurde es erst im März 2023 interessant für uns, als die Sales hundert Dollar überschritten. (Noch im Februar lag der gesamte Erlös etwa bei 150 US$ nach Abzug der limitierten 15% Provision für RouteNote).
Die automatische Auszahlung tritt laut Vertrag ab 50 US$ ein, dies wurde schon im September 2022 erwirtschaftet. Im April 2023 lösten wir unser erstes Ticket, überprüften aber bereits mehrfach unsere Bankverbindung. Bislang rechnen wir den uns vorenthaltenen Betrag auf 2000 US$ hoch, bei über 1,85 Millionen Streams. Ist diese Summe nur ein Mittelwert, sprechen wir bei 500k Kunden bereits über 1 Milliarde US$ bei einem hier anzunehmenden Betrug. Dank des Brexit 2021 gestaltet sich eine Klage außerhalb der EU als aufwändig, weshalb man auch unterstellen muss, RouteNote, mit Sitz in England, kalkuliere diesen Umstand bis zu einem gewissen Schwellenwert ein.
Bis heute wird uns jeder Erlös unterschlagen. Nach mehrfacher Mahnung unserer Beträge wurde dann seitens RouteNote unser gesamter Katalog mit genau 100 weltweiten Veröffentlichungen gesperrt und somit komplett vom Sale entfernt. Dies geschah am 14. Juli 2023 völlig unvermittelt und ohne ein Wort. Genau ein Tag vor der nächsten Abrechnung, bemerkenswert. Auf unsere Schreiben gibt es bis jetzt keine Antwort. Wir müssen deshalb von vorsätzlichem Betrug ausgehen und sehen uns daher angehalten weitere potenzielle Opfer zu warnen und diesen Vorgang öffentlich zu dokumentieren.
Tweet