Der dritte Longplayer des Trios zielt geradeaus auf alle Wave Apostel der Neuzeit. Nach „Truth is Fanatic“ (2003) und „Welcome to Goodbye“ (2005) kommt „tentwentythree 1023“ gerade zum rechten Zeitpunkt und zyklusgenau auf die Szene. Der Mix stimmt, die Sounds sind kompakt und mit dem richtigen Maß an Geschwindigkeit verpackt. Mit dem Titeltrack „1023 (given time)“ trieft Rotersand eher psychodelisch daher, da gefällt „rushing“ doch gleich umso mehr mit Kraft und elekttronischem Drive. In der Gestalt klingt im Groben auch die ganze Scheibe – sehr erfreulich.
Ausnahmen sind eher „I am with you“ und „Inner World“ mit getragenem Flair und ausgefallenem Klangdesign. Hingegen Titel wie „I cry“ oder „I don´t remember“ zeichnen mehr ein modernes Prodigy-haftiges Bild. Der Mix ist wirklich gelungen und elektonisch aufgeblasen, lässt jedoch bei aller Kraft nicht die Dominanz des Sängers Rasc verschwinden. Im Gesamtkontext ist diese Produktion wirklich spannend und wird den meisten Electropop und Darkwave Spezies sicher hervoragend zusagen…
Laut Rotersand-Sänger Rasc bezeichnet der CD-Titel die Zimmernummer eines Hotels, in das Rotersand auf ihrer letztjährigen USA -Tour in Detroit eingecheckt haben. „Die Atmosphäre in diesem etwas heruntergekommenen, ehemals luxuriösen und fast komplett verlassenem Hotel war ebenso schräg wie unheimlich. Wir fühlten uns alle zusammen in eine Mischung aus einem surrealen Computerspiel und Stephen Kings Roman „Shining“ versetzt. Das Erlebnis hat sich bei uns für den Rest der Tour dermaßen eingebrannt, dass wir es für eine zukünftige musikalische Beschreibung vormerkten. Irgendwie passte die abgedrehte Atmosphäre dann sogar so gut zur intensiven und auch düsteren Grundstimmung des Albums, dass es sogar titelgebend wurde.“
Und wer es noch nicht weiß… Rotersand haben sich offenbar nach einem denkmalgeschützten Leuchtturm im schönen Neuharlingersiel bei Bremerhaven benannt. Darum beachte man besser die Endung der Homepage genauer! Rotersand – die Illuminaten des Futurama?
1. 1023 2. Rushing 3. Don´t Know 4. Lost 5. I am with yo 6. I cry 7. Shelter 8. The gods ha 9. Meaning is 10. I don´t reme 11. Inner World Release 08.06.2007, DependentTweet