Was uns hier entgegen zockt ist eine sehr sympathische und interessante Mischung. Florian Horwath, das grenzwertige Künstlerkind Wiens, ständig auf der Suche nach dem rechten Weg auf dem Grad zwischen Eingebung und Ausdruck, auf dieser Scheibe als Vokalist platziert, und dem magischen DJ Deejay Gigolo, der die Klänge auslotet wie die flexiblen Flanken einer Kautschuk Zelle. Was dabei heraus kommt ist eine wirklich tolle Mischung aus Wave, House, Electro, Newbeat und Retrovoicing. Es kann sich zumindest hören lassen, dieses Experiment, dem ich gerne diesen Status erlassen möchte. Harmonisch rund soundet es aus meinem Hifi, „the world through the little window of my spacecraft“ ist da ein ganz spezieller Anspieler. SIngle und gelungener Teaser ist natürlich die Coverversion des America Megahits „horse without name“.
„You can dance“ ist hingegen ein ganz chilliger Genosse der Langrille. Da spannt sich auch der Bogen zum Projektnamen Seelenluft. Flockig modern elektronisch, banal unbeschwert und mit schönem Flow klingt es auch ein wenig nach „master and servant“, was dem Song aber keinen Abbruch tut. „La Concierge“ geht in die gleiche Richtung, hier legt Horwarth eine sehr angenehme und samtige Farbe auf. Die weibliche Stimme von Julie Lee schmiegt sich wunderbar hinzu. Da entstehen Bilder. „The Four Lifes Of Bottleneck-Bob“ klingt zwar gleich nach Chilly Peppers, aber vermischt sich mit den Beats auf geradezu innovative Art.
Alles in Allem kann man sagen, dass „Birds and Plants and Rocks and Things“ eine sehr gelungene Produktion ist. Klang und Farbe sind hier im Einklang. Weniger Trance, mehr Electro – ist sie nett anzuhören und durchaus im internationalen Vergleich mit den Skandinaviern in einer Scene. Gute Anlagen für die Zukunft. Dran bleiben!
released 20.06.2008, Gigolo RecordsTweet