Die Schweizer Pfuri, Gorps & Kniri haben es bereits vor Jahrzehnten vorgemacht, wenn Intellekt und musikalisches Können über genug Humor verfügen, um die Regeln der Musik in Frage zu stellen und für beste, lustige Unterhaltung zu sorgen. Was wohl aus einer Schnapsidee entsprungen ist, wurde sodann in die Tat umgesetzt. „Alpcologne“, so sagt es uns der Name schon, kommt aus der Medienstadt Köln und hat etwas mit den Alpen zu tun. Aber müssen es tatsächlich Alpenhörner sein?
Also, die Rede ist von diesen ultra langen Alm-Didgeridoos, mit denen man rhytmisch flöten und pupsen kann? Exakt diese Teile. Denkt man nun an den einsamen Alm-Öhi der seine Heidi zum Käsegrillen rufen will – na fast – der darf jetzt aber keinen Erimiten erwarten, sondern unglaublicher Weise ein Alphorn-Trio, welches in der Lage ist auf sehr sonderbare Weise musikalisch hochwertige Arrangements zu schreiben und auch vor Stilikonen wie „These Boots are made for walking“ oder „La Paloma“ nicht Halt zu machen. So wird ebenso Ska, Tango, Mambo oder auch Bluegrass verpackt. Das hat schon eine Portion Frechheit.
Das alleine ist schon jenseits der Volksmusik ein gewagtes Manöver. Nehmen diese wie Piraten anmutende Musiker in Sack und Zwirn nun auch noch eine Sängerin, die Italienerin Victoria Riccio, mit ins Boot, um die Alphornband (nein, es gibt keine weiteren Instrumente!) als vollständige „Big Band“ mit der eigenen Chansonniere zu komplettieren. Was dann dabei heraus kommt ist schlicht ohne Beispiel und sucht seines Gleichen vergeblich. „Alpha“ ist ein Prototyp. Für alle Anhänger der Experimentalmusik also die richtige Wahl, stop, ein Muss!
release 01.02.2008, Westpark MusicTweet