Bang Gang – „ghost from the past“

Bang Gang - ghost from the past Der Isländer liebt die Kompositionen von Ennio Morricone und Serge Gainsbourg ebenso wie er eine Schwäche für Siebziger-Rock hat. Das sind hervorragende Anlagen die Bardi Johannsson in der Ecke der Singer/Songwriter herausheben. Streckenweise erinnert es an Adam Green, aber dieses Problem haben alle die ihr Inneres nach Außen kehren und ihre Introvertiertheit zum Programm machen. Doch wer klingt dabei schon so schön zerbrechlich wie Johannsson? Irgend etwas anderes schwingt noch bei ihm mit, hört man „black parade“. Das hat Format wie Bowie, wärend „lost in wonderland“ als Cold Play Remake im Raum steht. Die Grenzen sind also fließend bei dem Mann, der sich in seiner derzeitigen Phase Bang Gang nennt. „ghost from the past“ ist der stilvolle Titelsong dieser CD und im lyrischen Sinne auch programmatisch. Ein episches Highlight.

„You“ (2000), „Something Wrong“ (2003), „Lady and Bird“ (2003) und der Soundtrack „Haxon“ (2006) makieren unter verschiedenen Künstlernamen indes sein Werk. Gerade wurde am 5. Juni dieses Jahres in Reykjavik die Veröffentlichung von „Ghost From The Past“ auf ganz besondere Weise zelebriert: auf dem renommierten Reykjaviker Kunstfestival sind Bang Gang und Keren Ann eingeladen worden, das Abschlusskonzert zu bestreiten. Zu diesem Anlass wurden Stücke von Bang Gang und Lady & Bird vom achtzigköpfigen Icelandic National Symphony Orchestra in neuen Arrangements von Thorvaldur B. uraufgeführt. Dirigent war Daniel Kawka, mittlerweile kein Unbekannter!

B.J. trat bereits als Produzent, Modedesigner, Drehbuchautor und Regisseur (u.a. für Islands erste TV-Erotic Show) in Erscheinung – und natürlich als Musiker, Sänger und Komponist. So hat er etwa für Armani, Yves Rocher, Lancia und die französische Bahn (die mit Keren Ann produzierte „TGV“-Melodie erreichte Millionen von Zuschauern) TV-Jingles geschaffen. Bardi Johannsson machte bereits 1996 unter dem Namen Bang Gang auf sich aufmerksam, doch erst vor acht Jahren fing er an, bei seinen vielfältigen Tätigkeiten auch seinen Geburtsnamen zu verwenden, bereit das Mystische und das Eklektische zu lieben und für unsere darbenden Seelen zu verbinden.

released 25.07.2008, discograph

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