The Leader… der Führer von wem oder was (?) fragt man sich da gleich. Wie der Soundtrack eines alten Krimis aus den Sechzigern klingt es. Gemma Ray wagt sich mit gekonnten Soundversuchen auf das alternativ hippe Pop Parket. „Dry River“ und „Bring It To Me“ beispielsweise zeigen gleich eindrucksvoll was Gemma uns da kochen möchte. Irgendwie erinnert es an Amy Winehouse, Duffy etc. – das ist natürlich mehr die oberflächliche Betrachtung, immer, wenn es dieser Tage nach Retro klingt. G.Ray zeigt sich jedoch vielschichtiger. Weniger eingeengt auf Black&Soul, offener für fremde Einflüsse.
„Yes I Am…“ ist ein super Opener, „H-H-Hannah“ zeigt sie verletzlich, „…the Leader“ schließt den Anspruch. Aha, also doch! Unsere gerade lieb gewonnene Gemma ist dabei die Weltherschaft zu übernehmen. Sicher mit der Annahme, sie sei der Konkurrenz musikalisch überlegen. Das könnte vielleicht sogar sein, aber ansonsten hat noch niemand die Person wahr genommen. Man muß natürlich nicht gleich in die Drogen-Performance verfallen und mit jedem Promi auf dem Rücksitz rummachen um aufzufallen. Irgendwie liebt sie das melodramatische, musikalisch wenigstens. Wer sie jedoch erleben will, muß sich noch vorerst auf die Insel begeben.
Noch ist sie ein frischer Stern am Firmament, weder gefallen, noch zu fernem Ruhm erleuchtet. Ihre erste Single „Hard Shoulder“ ist leider noch nicht angekommen, „Bring It To Me“ bleibt Programm. Die rechte Durchsetzungskraft ergäbe sich aber erst bei einem Foto Flirt mit Pete Doherty beispielsweise. Musikalischer Bohei gepaart mit Regenbogenpresse, das wäre es!
released 31.10.2008, Soulfood MusicTweet