Vic Anselmo – „Trapped in a Dream“

Vic Anselmo - Trapped in a Dream Ein sehr schönes neues Goth Replika aus Lettland piepst und zuckt charmant aus meinem Player. Die gleichnamige Sängerin Vic (…toria?) Anselmo, Kopf und Gallionsfigur der Band aus Riga, schliddert irgendwo zwischen Kate Bush und  Within Temptation Frontdame Sharon Den Adel herum. Dies durchaus gekonnt, wie man bei „who?“ oder „deadman walks“ hören kann.

Die Letten sind im Gegensatz zu ihrem holländischen Trendsetter dabei nicht derart stilistisch gebunden. Jazz- und Orchestral- Elemente halten unverkramften Einzug in die Arrangements. Das lässt viel Raum und schafft auch eine gewisse Mystik für die eigene Fantasie.

Natürlich ist auch diese Produktion ein weiterer Wellenreiter. Jedoch deutlich mehr als ein einfacher Trittbrettfahrer. Die Musiker haben sich Mühe gegeben und rotzen nicht nur Metal-homogene Pseudo-Klassik im Schwarzkutten Portfolio. Vic Anselmo versteht es einen eigenen Zauber zu entzünden.

Dieses eigene musikalische Image ist mehr wert als die Kompositionen im Einzelnen. Man darf sogar von Kunst (unkonstruierte) reden. Das aufwendig  verspielte Booklet passt da hervorragend ins Konzept. Zu recht darf man hier von Artwork sprechen.

Mir persöhnlich hat sich nur noch nicht der Sinn des Rattenmenschen im Roten Umhang mit Zylinder und Bohrmaschine erschlossen. Mag sein, dass wir es hier mit einer Hieronymus Bosch artigen, lettischen Volksweise zu tun haben.  Und wenn nicht – egal: Super Produktion, rund und anspruchsvoll.

released 10.10.2008, Avasonic

Dieser Beitrag wurde unter Rezensionen abgelegt und mit , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.