Die „Gusla“ – ein Traditionsinstrument

Der  Barde „Jozo Karamatic„, ein  epischer Geschichtenerzähler aus dem Balkan, spielt auf seiner Gusla, und beklagt in seiner Erzählung „Tod in Dallas“ die Ermordung des amerikanischen Präsidenten J. F. Kennedy auf dieser Aufnahme von 1965. [ Hörprobe ] Dazu spielt er die einsaitige Fidel, die in vergangenen Zeiten ein Symbol des Freiheitskampfes war und dessen kulturellen Ursprung man in Persien vermutet, sowie basierend auf der Bauweise asiatischer Herkunft ist.

Die Gusla, auch „Gesle“ – Gänse-Fidel – nach ihrem sanften Klang benannt, ist ebenso ein Hirteninstrument und kam etwa im 10. jahrhundert n.Ch. in den slawischen Sprachraum nach Europa.

Wir haben ein solches Instrument. Es wird mit einem einfachen Bogen gespielt, ein Geigenbogen funktioniert ebenfalls. Die Saite der Fidel ist vorzugsweise aus Rosshaar, häufig jedoch aus Sisal, einer Pflanzenfaser aus der Agave ähnlich dem Hanf. Heutzutage finden sich aber ebenso mit Silber umsponnene Nylonfasern, die eine längere Haltbarkeit aufweisen, jedoch einen etwas helleren Klang erzeugen. Die Töne werden übrigens seitlich mit der Oberseite der Fingernägel an der Saite der Fidel abgedrückt um die Tonhöhe zu variieren, der Ton wird durch den Bogenstrich erzeugt; der Gesang dazu ist zumeist unisono mit der gespielten Melodie.