Urheberrecht YouTube – Creative Content Claims – RouteNote Probleme mit der Content ID

Das digitale Erscheinungsbild von Künstlern, Musikverlagen, Labels wird durch die Social Media und vor allem Streaming Dienste nicht leichter. Digitale Vertriebe mit undurchsichtigen Subverträgen benutzen sog. Content IDs zur Überprüfung und Abrechnung. Soweit verständlich, jedoch bringt das den gemeinen User in die Beweisumkehr. Beanstandungen (Claims) blockieren Monetarisierungen, oder auch die Erhältlichkeit von Inhalten, oder ganzen Kanälen. Die Tücke liegt jedoch im Detail.


Wie hier beispielsweise, wird lediglich die Monetarisierung eingeschränkt. Nicht wirklich nachvollziehbar wird die Nutzung mit hauseigenen Gummi-Paragraphen limitiert. Es ist nicht so, dass hier Schreckensbilder gezeigt werden, lediglich findet hier Kunst statt – die bildliche Umsetzung des Themas, welches ansonsten uneingeschränkt publiziert wird. Das Fachwort hierfür lautet übrigens: ZENSUR.

Was passiert aber, wenn eine vermeintliche Urheberrechtsverletzung stattfindet? Beispiel: Ein Künstler erwirbt eine Lizenz für die Verwendung von Tonmaterial, sogar einschließlich der uneingeschränkten Vermarktung bzw. Monetarisierung und der Rechte dieses Material ebenso zu verändern, editieren, darüber hinaus zu bearbeiten und daraus neue Kunst zu generieren. Der Begriff hierfür ist ‚Leasing‘ – die Verwendung unter der Bewahrung und Erweiterung von Urheberrechten; im Gegensatz zu ‚Exclusive‘ – der Verkauf der Urheberrechte (Achtung: Geistiges Eigentum ist in Deutschland unveräußerlich, in den U.S.A. hingegen ist dies beispielsweise quasi nur eine Dienstleistung und gängige Praxis).


Die musikalische Untermahlung führte zu Konflikten mit dem Digital Vertrieb CD-BABY, dabei jedoch spannend, wurden Veröffentlichungen eines anderen Anbieters RouteNote – verbunden mit den VÖs des eigenen Musikkatalogs, der eigenen Urheberrechte, des eigenen Musikverlags beeinträchtigt. Videos/Songs werden blockiert, oder vom Markt entfernt. Es gilt der Grundsatz: Was weg ist, ist weg. Natürlich gibt es ein Veto Verfahren, das den Schaden aber nur begrenzen kann. Erstaunlich dabei ist, dass sich Digital Vertriebe bereits beim Upload Lizenzverträge nachweisen lassen, da das Material umfänglich gescannt wird. Es gibt also keine Zufälle. Das interessiert aber offensichtlich bei der späteren Monetarisierung nicht mehr, skrupellos wird gegeneinander vorgegangen. Die Künstler haben dabei die Probleme auszubaden. Schöne neue Welt.


Interressant: Das gesamte Kapital wurde eingefroren, obwohl YT gerade einmal 6,5% der Erlöse ausmacht. Das ist aber alles egal, solange der Vertrieb alles daran setzt sich an den selbst produzierten Problemen zu bereichern. Denn so sieht es leider aus, nach einem Vorwand.

Resumé: Für unseren Verlag VINCENT MUSIC HANNOVER hat YouTube fantastische 76$ in 1,5 Jahren eingespielt, unter Mitwirkung des Digital Vertriebs RouteNote (15% Provision). Erst kürzlich konnten die Hürden für eine unabhängige Monetarisierung des eigenen Kanals genommen werden. Voraussetzung hierfür sind 4000 Stunden Playtime und über 2000 Abonnenten. Alles zuvor bleibt unbezahlt. Davon unbetroffen sind Einnahmen durch die GEMA, sprich Urheberrechte. Leider hat diese Monetarisierung zu Konflikten geführt, mit der Folge, dass unser Katalog mit einhundert Veröffentlichungen und 252 Songs komplett gelöscht wurde – allerdings auch auf allen anderen Plattformen, wie iTunes, Amazon, TicToc, Spotify, u.s.w.. So zumindest die Darstellung des Vertriebs. Man kann aber auch künftig YT als Shop vom Vertrieb ausklammern, denn die Monetarisierung und die GEMA bleiben davon unberührt. Damit erledigt sich dann das Problem. Davon unbenommen wechseln wir natürlich den Vertrieb.


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