Advocatus Diaboli setzen den Gang durch die Sonne fort, so das eigene Firmenprogramm. Die Elektro-Rock Linie erinnert an Sisters of Mercy – mit deutschen Worten versetzt. EBM for Beginners. „Seelensplitter“ ist noch ein schönes Beispiel, „Künstler“ recht interessant entworfen. Das sind ganz nette Songs – mir persönlich ist das aber alles zu kalkuliert, Zielgruppe Gruftie vom Mittelaltermarkt, Möchtegern Düsterprosa nach Strickmuster F und im Witt-Stil angesungen. Dazu noch ein nettes Mädel säuselt, so backen wir uns schwarzbekleidet ein Tonmännchen, dass nie ein Golem werden wird. Des Teufels Anwalt hat einfach kein markantes ich, keine magische Welt, von der so gern bericht werden möchte.
Gothic meets Taschenrechner. Dabei gibt es doch viele gute Beispiele wie man dieses Genre glaubwürdig bedienen kann. „Sternenmarsch“ bleibt wenig innovativ, zwar finden sich ganz gute Ansätze, aber so recht seelenbehaftet ist diese Scheibe nicht. Zu oberflächlich muten die programmierten Titel an, nach dem Motto: man nehme einen Drummie, eine doofe Schrabbelgitarre, besucht den örtlichen Dichterkreis und nimmt noch etwas für die Optik dazu und lässt es singen, oder so. Oder eben auch nicht. Für eine Untergrundproduktion wäre das vielleicht ganz chique, für einen ernstgemeinten Vergleich mit der Konkurrenz reicht es aber leider nicht. Fazit: schwache Vorstellung, schönes Cover.
1. Sternenmarsch 2. Nah bei Dir 3. Seelensplitter 4. Kuenstler 5. Komm 6. Sie 7. Folgt mir nicht 8. Rot 9. Teil des Teils 10. Schlacht Release 06.10.2006, SonoriumTweet