Hella Donna – „Come On“

Potz Blitz! Rob Halford würde vermutlich auf der Bühne seine Harley vor Wut anzünden. Denn es gibt Dinge, die man einfach verbessern oder lassen sollte. „Living After Midnight“ ist und bleibt ein echter Klassiker. Autsch, das ging daneben! Dafür jedoch glänzen Hella Donna wenigstens mit ihrer aktuellen Single „Starstalker“ crossover alike, schade nur, dass nicht mehr davon auf der Debüt CD „Come On“ zu hören ist – leider ein Ausnahmetitel.

Ansonsten bietet „Come On“ mit feminin soulig angehauchter Rockstimme Classic Rock im Stile vergangener Tage, jedoch wenig retro. Soundtechnisch ist das zwar alles sauber, aber irgendwie dröge und unmodern produziert. Darüber kann auch nicht die Schönheit aus Plauen mit ihrer Weiblichkeit hinweg täuschen. Dabei sind Hella Donna alte Bekannte. In den letzten zwei Jahren fielen sie schon öfters in den track4.de Eurocharts mit guten Platzierungen auf. Eine Tatsache, die schon damals der Sängerin Cindy Leissner zu verdanken gewesen sein wird. Einem Blickfang mit stimmlichem Fundament ist die Medienwirksamkeit halt nicht abzusprechen.

In der Tat sind meine naturgegeben Anspieltipps beim ersten Hören auch die erste Single „Hometown Radio“ und die Folgesingle „Starstalker“. Das bedeutet auf jeden Fall ein gewisses Mainstream Verhalten, was vermutlich auf die Tatsache zurück zu führen ist, dass Hella Donna eben auch eine praktizierende Coverband ist. Hier schließt sich dann auch der Kreis für den Hörer und erklärt den glatten und wenig feurigen Gesamteindruck.Trotz alle dem brachten Hella Donna mit schnöden 80er Titeln ihre Eigenproduktion bei einem Label an den Mann, was zumindest von Beharrlichkeit zeugt. Da der Longplayer zudem noch durch die deutsche DA Music, sowie Sony/BMG und K-tel vertrieben wird, beginnt man sich zu wundern.

Fazit: Nichts gegen Coverbands im Allgemeinen, aber wenn es zu klinisch zugeht bleibt der Rock´n´Roll auf der Strecke. Eine verzerrte Gitarre macht schließlich genauso wenig eine Rockshow, wie eine einzelne Grille einen Sommer. Alles in Allem kommt „Come on“ zu haus- und altbacken daher. Die Classic Rock Stars von früher strotzten vor Sound und Energie, und dieser Sound hat sich weiter entwickelt. Gemessen an den hörbaren Vorbildern spührt man hiervon bedauerlicherweise aber nichts. Wenn wir jetzt über eine Rockproduktion aus dem Jahre 2007 reden, dann fehlt der Band hier einfach der Biss. Oder wie es im Rock´n´Roll heißt: „You gotta do it with Balls“.

 1. Walkin Away
 2. Come On
 3. Starstalker
 4. Lonely Girl
 5. My Heart
 6. Give Me Some Time
 7. Hometown Radio
 8. Material
 9. Hot Nights
 10. Kick His Ass
 11. Living After Midnight
 12. Winner Or Looser
 13. Lost Souls

Release: 16.04.2007, Monopol Records

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