An English Man in New York? Oder Australian in Berlin? So ist es. Long Walk Home ist die Weltenreise, die Heimatflucht der Musiker aus Melbourne. Unterwegs sammelten sie noch den libanesischen Countertenor Charlie auf, der den rockigen Klängen die angenehme und androgyne Weichheit verleiht. Dabei ist die Scheibe bereits 2006 in Australien unter dem Namen „Youism“ erschienen, doch das Land ist groß und die Orte rar. Wer dort über den Horizont hinaus möchte muß sich also früher oder später von Down Under fortbewegen. Die Heimat war also schnell abgefrühstückt und der Bandname wurde zum Programm. Immigriert als Weltenbürger wird der Weg noch sehr weit werden, bis sich die Troubardure des Outback wieder auf der südlichen Halbkugel wieder finden.
„I belong in the sky“ ist ein klasse Anspieler. Ebenso der Opener und Bonustrack „Interior“, der für den deutschen Release zusätzlich auf diesem beeindruckenden Erstwerk Platz fand. „Dear Kitty“ ist ein Glanzstück an Power, ganz im Gegensatz zu den weichen Wogen von „open end“ beispielsweise. Stilistisch liegt die Band irgendwo zwischen Emo, Wavemetal und den klassischen Gesangseinflüssen des Sängers, der seinerseits keinen Hehl daraus macht, dass seine stimmliche Begabung eine neue Heimat gefunden hat. Diese Art der Fusion klingt ganz anders als z.B. bei Evernasence. Das ist ist auch gut so, denn die „silence“ zeigt uns schöne und bizarre Gemälde, die Bands wie Nightwish etc. gänzlich abgehen. Crossover statt Modern Metal ist die Divise. Long Walk Home sind möglicherweise der neue Stern am Horizont.
release 23.05.2008, Danse Macabre RecordsTweet