Agathodaimon – „Phoenix“

Agathodaimon - Phoenix Aus dem Hause Massacre Records kommen gewöhnlich sehr harte, schnelle und düstere Töne. Der Name des Labels ist stets Programm. Massacre sind es auch, die uns immer wieder mit Skandinaviern versorgen, die seit langem schon dominierende Welle des Metal. Man kann da auch getrost vom neuen Standard sprechen, denn diese Bands haben oft nichts besseres zu tun, als jede freie Minute mit ihren Instrumenten zu verbringen. Das macht es für die Konkurrenz nicht gerade leicht, denn neben technischer Perfektion entstehen da auch immer wieder spannende Farben und Formen. Es ist die Fusion der vielen Spielarten des Metal.

Umso erfreulicher ist eine deutsche Band wie Agathodaimon, die endlich nach fünf Jahren ihr neues Werk vorstellt, die fünfte VÖ. „Phoenix“ ist ein Feuerwerk des Crossover. Getragene Hymnen („Alone in the Dark“), Double Bass im Geschwindigkeitsrausch („Throughout the Fields of unshaded Grace“), das Ying und Yang zwischen Melodie und Shoutism („Devils Deal“), der ultimative Hit dieser CD.

Die Dark Metal Boys ziehen etliche Register – ein bischen Goth, ein wenig Grind. Die nötige Prise Death fehlt auch nicht („Ghoast of a Soul“). Der Groove wird auf den Punkt gebracht, „Time is the Fire“ bezeugt das bereits im Intro ganz eindrucksvoll. Ein sehr schönes Gitarrenintro findet sich auf „Grey Winter“ übrigens.

„Phoenix“ ist ein gelungener Hybrid zwischen theatralischem Melody Metal und der modernen Agressivität. Diese Tatsache macht es vielen hungrigen Mäulern leicht diese Band zu mögen. Quasi ist für jeden etwas dabei. Den Vorwurf unkonkret zu wirken brauchen sich Agathodaimon dabei nicht an die Kapuze heften, denn dafür ist handwerklich alles top, unverzettelt und innovativ.

Auf alle Fälle taugt die Scheibe um ordentlich Druck abzulassen, denn davon hat sie genug. Wer jedoch nicht auf bildreichen Epos steht, sondern auf die schier brutale Gangart, der ist bei dieser Band sicher falsch aufgehoben, denn dafür sind Agathodaimon zu verspielt – wer allerdings auf eine neue Art des Barock abfährt, wird seine Freude haben.

released 20.03.2009, Soulfood Music / Massacre Records

Dieser Beitrag wurde unter Rezensionen abgelegt und mit , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.