Nat King Cole – „Re Generations“

Nat King Cole - Re Generations

Wem der Name Nat King Cole nichts sagt, oder unter der aktuellen Pisa Studie leidet, dem sei diese CD wärmstens ans Herz gelegt. Die Rede ist vom Urgestein des Swing, dem Jazz der Schwarz-Weiß Filmzeit. Und Mr. Cole war einer der größten Vertreter dieses Faches. Der Sohn eines Baptisten Predigers fing bereits mit vier Jahren an Klavier zu spielen, war später einer der bedeutensten Komponisten dieses Genres, sein Klavierspiel sowieso legendär, und hatte wie so viele in dieser Zeit seine eigene „Tingel-Tangel-Truppe“ – ein Big Band Ensemble mit dem die Tanzpaläste jener Zeit bespielt wurden (DJs gab es noch nicht, die Schellack Tonträger hatten sogar eine A- und B-Seite und wurden mit 78 Umdrehungen/Minute abgespielt). Er verstarb bereits 1965 und hinterließ der Welt sein Werk, nicht zuletzt als Sänger. Um es prophan zu übersetzen: man könnte ihn als den Mozart des Jazz bezeichnen, einen magischen Allrounder.

„Re: Generations“ ist eine Remix CD, sehr chillig, sehr gekonnt gemacht. Die Sammlung umfasst überraschender Weise viele Titel, die man ihm heutzutage als Crossover  anlasten könnte – Kubanische, Lateinamerikanische Rythmen, alles ein bischen angeswingt. Damals waren Tanzkapellen und ihre Komponisten hatrte Dienstleister. Um so spannender dieses Remix Experiment mit heutigen Künstlern aus der Elektro- bis hin zur Rap Szene.

Wie immer bleibt es dem Puristen schwierig sich auf Neues einzulassen, doch sind Songs wie „Walkin‘ my baby back home“  fast unberührt und verfügen über eine eher musikalische Erweiterung mit Ambient und Rap Vocals. Den Meister würde es freuen, dort oben auf seiner Swing Wolke, wenn er sähe wie gefällig und interessant  die jungen Wilden sein Erbe neu entdecken. „Nature boy“ und „Lush life“ gehören zu seinen bekanntesten A-Seiten und sind hier ebenso vertreten wie eben jene Grenzwanderer. Das macht es den DJs jedoch auch leichter sich dem ehrwürdigen Thema zu nähern. Nicht zu letzt sind diese neu gestalteten Titel ein gelungener Versuch die Brücke zu schlagen zwischen den kulturellen Wurzeln des letzten Jahrhunderts und der musikalischen Gegenwart.

released 06.03.2009, EMI

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