Es ist wieder soweit… in den Kellern und auf den Dachböden finden sich kurz vor Weihnachten allerhand Reparatur bedürftige Schätze und Erinnerungen! Im Falle eines Instruments bedeutet das meist ein Besuch in der Werkstatt um das schöne Stück wieder in Schuß bringen zu lassen.
So auch bei diesem Instrument: Es handelt sich wahrscheinlich um eine „Klira“ Westerngitarre im Format einer Konzertgitarre, etwa aus den Siebziger Jahren der „VEB Musima“ DDR Fabrikation. Das bedeutet erst einmal nichts Schlechtes, denn die Tradition des Instrumentenbaus ist gerade im Erzgebirge um Markneukirchen und bis tief nach Sachsen mit einer erstaunlichen und klangvollen Geschichte verknüpft, und das bereits zurück bis in Kaiser Friedrichs Zeiten. Wie man dort beispielsweise Gitarren baut, das wußte man also auch in manchem Kombinat sehr wohl.
Nach erster Begutachtung kamen wir zu dem Schluß, dass sich ein Neuaufbau bei dieser Gitarre lohnt. Klanglich ist das Holz gut und kräftig, die Größe ist eine gute Mischung aus „Parlour Gitarre“ – einer Form der schmaleren Wandergitarre, und einer herkömmlichen „Dreadnough Westerngitarre“. Dem entsprechend durchdringend ist auch der Sound. Die erforderlichen Arbeiten wie folgt:
Die Mechaniken waren verbogen und korrodiert, deshalb wurden sie ersetzt. Der Steg wurde überarbeitet und mit neuen Ebenholz „Stöckerle“versehen, da die alten Plaste-Stifte porös und nutzlos waren. Das kennt man beispielsweise auch von Gartenstühlen, wenn der Weichmacher im Kunststoff seine Funktion aufgibt. Das Griffbrett wurde gereinigt und überarbeitet, und zuletzt mit passenden Saiten „GHS Vintage Bronze 11-50“ bezogen. Dann noch den Lack ein wenig aufpolieren – und fertig ist die Kleine aus dem Erzgebirge. Lass´knacken, Baby!
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